Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 276

1906 - München : Oldenbourg
276 51. Kurfürst Max ©manne! am Scheidewege. des Kaisers Anschluß an Österreich gesucht Hütte, bezeugt seine Korrespondenz mit dem bayerischen Residenten (Gesandten) am Wiener Hose und mit dem Grafen Schlick. Aber Woche um Woche verstrich, der kaiserliche Bescheid blieb aus. Zuletzt stellte der Kursürst ein Ultimatum. Am 5. Anglist wurde endlich am Kaiserhose das Aktenstück unterzeichnet, das über das Schicksal Bayerns im Spanischen Erbfolgekriege entscheiden sollte. Am 12. August brach Graf Schlick zum dritten Male nach München auf. Am 17. August 1702 fand in dem Neubau zu Schleißheim die denkwürdige Unterredung zwischen Max ©mannet und dem Grafen Schlick statt. Der Kurfürst beklagte sich über die Langsamkeit des Kaiserhofes, fchilderte ihm die Verlegenheit, in welche ihn die großen Anerbietungen Frankreichs, das Zögern des Wiener Hofes gebracht hätten, er fei aber entschlossen mit seinen Soldaten für Kaiser und Vaterland ins Feld zu ziehen. Nun ergreift Schlick das Wort um mit einem Aufgebot diplomatischer Beredsamkeit die kaiserlichen Anerbietungen zu entwickeln. Zwei Stunden waren bereits verflossen, als Max Emanuel, längst unruhig geworden, mit fieberhafter Spannung nach den territorialen Anerbietungen fragt. Schlick erwidert mit dem Hinweis auf die Gebiete, welche die Flotten Englands und Hollands in Spanien und in Indien erobern würden, welche unter dem Szepter des bayerischen Kurfürsten zu glänzendstem Wohlstand aufblühen könnten. Max Emanuel unterbricht ihn, in völlig geändertem Ton erhebt er sich zu einer energischen Anklage gegen die Wiener Regierung und gegen Schlick, der sich zu einer solchen Rolle hergegeben: Das sei die Antwort, auf die man ihn neun volle Wochen habe warten lassen, dafür habe er 23 Millionen Gulden und 42 000 Mann Soldaten Österreich geopfert. Man biete ihm weniger, als Schlick bereits bei feiner ersten Gesandtschaft in Aussicht gestellt. Man biete ihm Subsidien, die keinen Wert hätten ohne die Garantie Englands und Hollands, man biete ihm Territorien, die sich die Spanier nie entreißen lassen würden, die nur mit großen Flotten behauptet werden könnten. Frankreich dagegen habe ihm alles bewilligt, was er gefordert, er habe sich Bedenkzeit ansbedungen bis zum 22. August, morgen müsse der Kurier, wenn der Termin eingehalten werden solle, mit dem Bescheide expediert werden. In diesem Augenblicke wurde die Unterredung durch das Eintreffen eines Hofbeamten unterbrochen. Am Nachmittag fand eine zweite Konferenz statt. Schlick bat um acht Tage Frist uni eine neue Instruktion einzuholen. „Es ist zu spät!" war das letzte Wort des Kurfürsten. Am 19. August 1702 verständigte Max Emanuel den Grafen Monasterol, daß er den Vertrag mit Frankreich ratifiziere, am 21. August ging ein Kurier mit der Ratifikationsurkunde nach Frankreich ab. Unmittelbar darauf bricht Max Emanuel auf und bringt noch im September die Reichsstädte Ulm und Memmingen in seine Gewalt um sich die Verbindung mit den durch die Schwarz-waldpäffe heranrückenden Franzosen zu sichern.

2. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 49

1881 - Leipzig : Teubner
Wattignies, Fleurus. Batavische Republik 1794. 49 den Österreichern flüchten und ging nach England. In dieser Zeit, wo die französische Armee geschlagen und ohne Führer war, hätte Coburg, welchen Engländer und Holländer unter dem Herzog Jork verstärkten, rasch vorrücken und Paris überraschen können; aber man zauderte wieder und ließ den Franzosen Zeit, ihre rohen Massen zu sammeln und in den Waffen zu üben. Bald drangen die französischen Generale Honchard und Jonrdan mit ihren wilden Volkshausen vor; Houchard besiegte die Engländer bei Hondscoten (8. September), Jonrdan die Österreicher bei Wattignies (16. Oktober 1793) und am 26. Juni 1794 bei Fleurus, nachdem er die österreichische Stellung vermittelst eines Luftballons ausgespäht hatte. Die Österreicher wurden hierauf bis über den Rhein zurückgetrieben und von Jonrdan bis zum Main verfolgt. Eine Niederlage bei Höchst nötigte ihn, über den Rhein zurückzugehen. Im Spätherbst 1794 drang der französische General Pichegru von Belgien aus in Holland ein, unterstützt von der antioranischen Partei, und eroberte, als im Dezember plötzlich alle Flüsse und Kanäle fest zufroren, über das Eis vorschreitend, das ganze Land. Der Statthalter, Wilhelm V. (von Oranien), flüchtete nach England, und die Franzofen verwandelten Holland nach französischem Muster in eine batavische Republik. Die Holländer wurden von den Franzosen gründlich ausgeplündert. Sie mußten 100 Millionen zahlen und wurden dennoch mit schweren Steuern gedrückt. Auch mußten sie viele kostbare Kunstwerke und ihre berühmte Naturaliensammlung sich fortführen lassen. Ein weiterer großer Verlust, welchen Holland durch den Anschluß an Frankreich erlitt, war der, daß die Engländer die holländische Flotte vernichteten und alle holländischen Kolonien wegnahmen, mit Ausnahme von Java. Ant Mittel- und Oberrhein war unterdes von den Preußen und Österreichern mit wechselndem Glücke gefochten worden; im ganzen aber wurde nichts erreicht, da zwischen Preußen und Österreichern Mißtrauen und Zwiespalt herrschten und Preußen einen Teil seiner Truppen noch Polen ge- Stoll, Erzählungen. V. 4

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 105

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Gewinnung Schleswig-Holsteins. Iv 3?43. 105 sich aneigne, mute aber dem preuischen Staatsmann zur Deckung dienen gegen die Londoner Konferenzmchte, die Dnemark schtzten. Entgegen den Beschlssen des Bundestages wie des Abgeordneten-Hauses rckten 60 000 Preußen und sterreicher in Schleswig ein: das Her-zogtum sollte als Unterpfand dienen, bis die neue Verfassung (das Staats-grundgesetz") wieder aufgehoben sei. Nach einigen Gefechten rumten die Dnen die mit Umgehung bedrohte Schanzenkette des Dane werk es. Ihre neue Stellung, die Dppeler Schanzen, belagerten und er-strmten die Preußen unter des Knigs Neffen, dem Prinzen Friedrich Karl; der Pionier Klinke sprengte durch einen Pulversack, den er selbst anzndete, eine Pfahlwerkschanze und sich selber in die Luft. König Wil-Helm eilte ins Lager, den Dppelstrmern zu danken. Auf ihren Inseln whnten sich die Dnen unangreifbar. Aber in stiller Nacht fuhren auf Hunderten von Khnen Brandenburger und West-fctlen nach Alsen und erstiegen mit Hurra die Schanzen an der Kste. Binnen vier Stunden war alles vorbei; nach zwei Tagen stand kein Dne mehr auf der Insel bis auf 2000 Gefangene, die nebst 100 Kanonen zurckgeblieben waren. Auf dem Skager Felsen ward angesichts eines dnischen Kriegsschiffes die preuische und die sterreichische Fahne auf-gepflanzt. So tief in den Norden waren deutsche Waffen noch nie gedrungen. Dem einigen Deutschland fiel keine Gromacht in den aufgehobenen Arm. Dnemark erhielt auf seine Bitten den Frieden zu Wien. Schleswig-Holstein kam los von Dnemark". Von der Elbe bis zur Knigsau waltete wieder deutsche Sprache, deutsche Predigt, deutsche Schule. Ein alter Schimpf war getilgt vom deutschen Namen. 3. In den eroberten Elbherzogtmern, die an der uersten Grenze Deutschlands an zwei Meeren lagen, erblickte Bismarck einen knftigen Eckstein deutscher Seegeltung. Einen so wertvollen Besitz wollte er dem Bundestag so wenig anvertrauen wie den Dnen. Dagegen untersttzte Osterreich den Herzog von Augustenburg, der auf die Herzogtmer Erbansprche geltend machte und in Kiel eine Hofhaltung und eine Art Regierung einrichtete. Auch das deutsche Volk erklrte sich in zahllosen Volksversammlungen fr Friedrich Viii. Bismarck war nicht abgeneigt, ihn als Herzog anzuerkennen, wenn er ein unauflsliches Schutz- und Trutzbndnis mit Preußen eingehe, das Post- und Telegraphenwesen beider Herzogtmer dem preuischen angliedere, die gesamte Wehrkraft zu Wasser und zu Lande Preußen unterstelle, einige Pltze zur Befestigung und das zur Erbauung des Nord-Ostseekanals ntige Gelnde abtrete; Rendsburg war zur Bundesfestung, Kiel zum Bundeskriegshafen bestimmt.

4. Mobilmachung und Aufmarsch der Heere auf dem westlichen Kriegsschauplatz - S. 14

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 11. Besetzung Luxemburgs Riesenarbeit zu leisten, wie solche in so wenigen Stunden bisher in der Weltgeschichte tatsächlich nicht vollbracht worden ist (5. 12 f.). B. Aufmarsch. I. Luxemburg. U. Besetzung Luxemburgs. 2. fluguft.1 Ais die Bewohner der Stadt Luxemburg am Sonntagmorgen (2. fluguft) den ersten Blick zum Fenster hinauswarfen, gewahrten sie, wie preußische Soldaten in der felbgrauen Uniform mit aufgepflanztem Seitengewehr bte Straßen auf und ab schritten. Sie trauten ihren Rügen nicht. Die Preußen hatten ihre Stadt ja am 9. September 1867 enbgültig verlassen ... Doch die Wirklichkeit war zu hanbgreiflich. Schon am Samstag, dem 1. August, waren in Uflingen, der (Enbftation im Korben des Großherzogtums, von St. vith her, einige Kraftwagen erschienen, und die Insassen hatten sich an der Eisenbahn und am Telegraphen zu schaffen gemacht, waren aber zurückgefahren... 5riih brachte ein Eisenbahnzug 150 Ittann auf den Bahnhof, der, wie auch der Bahnkörper und die Brücken im weitesten Umkreise, ähnlich wie überall besetzt würde, fluch die Post würde besetzt. Allmählich brachten weitere Züge größere Truppenmassen in die Stadt. Gleich nach Ankunft der ersten Mannschaften auf dem Bahnhof hatte Staatsminister Tyschen sich an den deutschen Gcsanbten v. Buch gewanbt, der erklärte, er wisse nichts und könne sich die Sache nicht erklären. Der Minister sanbte den Oberleutnant Frank auf den Bahnhof zu dem befehlführenben preußischen Offizier mit einem Protest der Regierung gegen die Verletzung des Gebietes. Der Major bescheinigte den (Empfang des Protestes und erklärte, die Besetzung geschehe zur Sicherung der (Eisenbahnen gegen feinbliche Angriffe... Der Minister übergab dem deutschen Gesandten folgende (Einspruchsnote: (Euer fjochwohlgeboren habe ich telephonisch von dem (Erscheinen deutscher Offiziere und Mannschaften auf großherzoglichem Gebiet in Kenntnis gesetzt. Ich erfahre, daß ein (Eisenbahnzug mit Besatzung nach Luxemburg unterwegs und eine große Anzahl von Automobilen via Ivasserbillig nach Luxemburg gefahren sei. Gegen diese flagrante Verletzung der Neutralität des Landes fegt die großherzogliche Regierung energisch Protest ein, sich alles weitere vorbehaltenb. Ich bitte Sie, sofort der Reichsregierung biefen Protest zu übermitteln. Um 2 Uhr erhielt der Minister den Besuch des Gesanbten, der ihm fol= genbes, die Besetzung Luxemburgs durch preußische Truppen betreffenbes Telegramm des deutschen Reichskanzlers übermittelte: Unsere militärischen Maßnahmen in Luxemburg bebeuten keine feinbliche Fjanblung gegen Luxemburg, sonbern lediglich Maßnahmen zur Sicherung der in unserm Betrieb befindlichen dortigen (Eisenbahnen gegen Überfall der Franzosen. Luxemburg erhält für eventuellen Schaden volle (Entschädigung. Bitte bortige Regierung benachrichtigen. Bethmann Fjollweg. Ii. Belgien. wie Lüttich fiel. 12. 3m fluto gegen Lüttich. Aus dem Felbbrief eines 53ers.2 Hm 5. August früh verließen wir unser Strohlager . . . und marschierten los. Wir marschierten nach dem Oreiländereck bei ' Kölnische Zeitung 7.8.1914 (nach (E. Büchner, Kriegsbokumente I 163). ' Me Lüttich fiel. Schafffteins Grüne Bänbchen. Hr. 63. S. 11 ff.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 214

1861 - Münster : Coppenrath
214 wollte der Kurfürst über den Brenner ziehen; da aber standen die tapferen ihrem Kaiserhause stets getreuen Tiroler auf. Von einem muthigen Amtmanne, Martin Sterzinger, ange- führt, griffen die Tiroler Scharfschützen auf schroffen Höhen und Ln Engpässen die heranziehenden Bayern an und schossen eine große Menge nieder. Beinahe hatte auch der Kurfürst hier sein Grab gefunden. Ein auf ihn lauernder Schütze er- schoß an seiner Seite den Grafen Arlo, den er wegen seiner reichen Kleidung für den Kurfürsten selbst hielt. Mit großem Verluste floh der Kurfürst schleunigst in sein Land zurück und vereinigte flch wieder mit Villars. Jetzt griffen beide das österreichische Heer bei Höchstädt an und drängten es zurück, 1703. Kaum hatte Marlborough diese Nachricht erhalten, als er sogleich aus den Niederlanden, wo er unterdessen eine Festung nach der anderen erobert hatte, nach Süddeutschland aufbrach, um den hartbedrängten Oesterreichern Hülfe zu leisten. Im Juni 1704 vereinigte er flch bei Ulm mit dem Prinzen Lud- wig von Baden und erstürmte die bayerisch-französischen Ver- schanzungen auf dem Schellenberg bei Donauwörth, welche den Uebergang über die Donau hindern sollten. Schlacht bei Höchstädt (1704). — Der Kurfürst von Bay- ern fand es jetzt für rathsam, sich in Friedensunterhandlungen einzulassen. Schon war er im Begriff, auf sie cinzugehen, als plötzlich die Nachricht einlief, der französische Marschall Tallard sei mit einem Hülfsheere in vollem Anzuge. Die Unterhandlungen wurden daher sogleich wieder abgebrochen. Tallard kam wirklich, aber zugleich mit ihm ein sehr gefähr- licher Feind, Prinz Eugen, um mit Marlborough sich zu ver- einigen. Eine Hauptschlacht mußte jetzt entscheiden. Sie fiel vor bei Höchstädt, oder Blen heim, einem benachbarten Dorfe, am 13. August 1704. Marlborough warf sich an der Spitze der Engländer und Hessen mit Ungestüm auf die Fran- zosen, dmchbrach ihre Reihen und trieb sie in die Flucht. Einen ungleich schwereren Stand hatte Eugen, der am linken Flügel V

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 444

1871 - Münster : Coppenrath
— 444 — lichen Reihen durchbrochen und in wilde Flucht auseinander getrieben. Erst auf der Halbinsel Kekeuis hielten sich die Flüchtlinge sicher. Als aber auch hier die Preußen sich zum Angriffe anschickten, da flüchtete der Feind eilig auf die Schiffe daselbst und suchte das Weite. Das war der Alsen-Sieg, ein Sieg, der so rasch gewonnen wurde, wie einst der, welchen Julius Cäsar bei Zela über den König in Pontns, über Pharnaces, gewann, und hierüber nach Rom berichtete: „Ich kam, sah, siegte!" Die Namen Düppel und Alseu werden in den Jahrbüchern der preußischen Geschichte stets als ruhmreiche Namen glänzen. Auch in Jütland hatten unterdeß die Oesterreicher und Preußen Sieg auf Sieg erfochten und den Feind bis über den Liimsiord zurückgedrängt. Selbst über diesen setzten sie, und ganz Jütland war nunmehr die Beute der Sieger. Friede. — Jetzt endlich war der Uebermnth der Dänen gebrochen, und das Recht kam zur Geltung. Eiligst schickten sie Gesandte nach Wien, Gesandte nach Berlin und baten um Frieden. Der wurde ihnen dann auch bewilligt unter der Hauptbedingung, daß Schleswig-Holstein wie auch Lauenburg für immer Deutschland wiedergegeben werde. Die Dänen gingen hierauf ein, und der Friede kam am 30. Oktober zu Wien zum Abschluß. Lauenburg ging gegen eine an Oesterreich gezahlte Entschädigung von 2]/a Millionen Thaler in den alleinigen Besitz Preußens über. Die Regierung der beiden anderen Herzogthümer wurde durch den Vertrag zu Ga st ein einstweilen so geordnet, daß Preußen Schleswig, Oesterreich Holstein verwaltete. 106. Deutschland und die Auflösung seines Bundes; der deutsche Krieg 1866. Schon vor dem dänischen Kriege, welchen wir eben erwähnt haben, war eine große Spannung eingetreten zwischen den beiden Großmächten Deutschlands, Oesterreich und Preußen.

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 423

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Dänemark. 423 0 Overyssel. Festungen Awoll und Deventer an? — g) Drenthe. Hauptort Assen. Starke Festung Koevor- den kn Sümpfen. Mehrere Armencolonien: man giebt den Armen ein Häuschen, ein Stück Feld und eine Kuh, damit sie sich selber forthelfen können. h) Grö ning en. Groningen, durch schiffbare Kanäle mit dem Meere verbunden, ist eine bedeutende Handelsstadt von 31,000 E. Universität. i) (West-) Friesland, mit der gutgebauten Handelsstadt Leuwaarden, 21,000 E. Dokkum, Bonifacius f hier am 5. Juni 755. Handelsstadt H arlin g en. Zum Deutschen Bunde gehört k) die niederländisch geblie- bene Hälfte vom Großherzogthum Luxemburg (deutsch: Lü- tzelburg), 46 Hh M., 186,000 E. , auf den Ardennen, das eine ganz gesonderte Verfassung hat. Darin die Bundesfestung Luxem- burg. Die Besatzung besteht aus J/* Preußen (P. ernennt auch den Gouverneur) und V* Niederländern. Die obere Stadt liegt auf steilem Felsen, die untere im Thale: ringsherum einzelne Castelle und Werke. Fast alle Werke sind in Felsen gehauen, und der Feind kann nirgends nur einige Fuß tief graben, ohne auf Fel- sen zu stoßen. 12,000 E. Da das Gebiet des deutschen Bundes nicht geschmälert werden darf, so mußte für das belgisch gewordene Luxemburg Ersatz gesucht werden. Darum ward i) das holländisch gewordene Limburg Bundesland, 40 (Um., 200,000 E. Die eigentliche Hauptstadt und zugleich stärkste Festung an der ganzen Maaslinie gehört über- dieß nicht zum Bunde. Dies ist Maastricht, 20,000 E., zu- gleich eine lebhafte Fabrikstadt (Maastrichter Sohlenleder). Auf dem Peters berge liegt die Citadelle: ein Steinbruch führt so weit in das Innere dieses höhlenreichen und mit Versteinerungen angefüllten Berges, daß man behauptet, an 20,000 Wege kreuzten sich darin. Auch Venlo, eine Festung, gehört nicht zu Deutsch- land. Der beste Ort im deutschen Limburg ist Roermonde. Durch Eisenbahn sind Amsterdam, Haarlem, Leyden, Haag, Rotterdam, Utrecht und Arnheim verbunden. Aber diese Provinzen sind mehr das Land der Kanäle, die man hier in großer Anzahl vorsindet. An der einen Seite lausen meist gepfla- sterte Treppelwege oder Leinpfade, für die Menschen und Pferde, welche an Seilen, die Schiffe oder Trekschuyten ziehen. (Die zahl- reichen und langen holländischen Kanäle sind zugleich das Paradies der Schlittschuhläufer). Iv. Der Dänische Staat, §. 93. 3. Die Be- wohner der dänischen Halbinsel und der Inseln umher waren wie die Normänn er (S. 286.) ihren südlichen europäischen Nachbarn durch Raubzüge und Seeräuberei äußerst lästig.

8. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 8

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 8 — zu unsrer Linken immer mehr nordwestlich, tritt in den gewerb- reichsten Teil von Westfalen ein und mündet endlich in jener Rich- tnng bei Ruhrort in den Rhein. 4. Die erdkundliche Übersicht über die Provinz Westfalen. Die preußische Provinz Westfalen liegt auf der Karte etwa in Gestalt eines Herzens, in nördlicher Breite von 502/3 bis 521/2 Grad, in östlicher Länge von 6i/g bis 91/2 Greenwich mit einem Flächeninhalt von 20 200 qkm vor uns. Sie ist größer als Schleswig-Holstein, 18 300 qkm, und Hessen-Nassau, 15 700 qkm, aber kleiuer als jede der andern 9 Provinzen. Die größte Ausdehnung von Norden nach Süden, von Schlüsselburg im Kreise Minden bis Burbach im Kreise Siegen beträgt etwa 220 km, die von Westen nach Osten, von Anholt im Kreise Borken bis Corvey im Kreise Höxter 210 km, Die Grenze läuft im Norden an der Provinz Hannover und den: Königreiche der Niederlande, im Westen an demselben und der Rheinprovinz, im Osten an der Provinz Hessen-Nassan, Fürstentum Waldeck, Herzogtum Braun- schweig, Provinz Hannover und Fürstentum Schaumburg-Lippe vor- bei. Wer auf der Grenzlinie um die Provinz gehen und alle Aus- und Einbiegungen beachten wollte, der müßte wohl 25 Tage unterwegs bleiben, wenn er auch täglich einen Marsch von sechs Meilen machen wollte; denn der Umfang beträgt etwa 150 Meilen. Von der Vogelschau aus erscheint die Provinz nach ihrer Bodenbeschaffenheit als eine große Ebene, die mit Unterbrechung durch unbedeutende Hügel sich vom Rheine nach der Weser er- streckt und hufeisenförmig von Bergen umschlossen wird. Diese Fläche trägt den Namen westfälische Bucht, oder weil sie fast ganz im Regierungsbezirke Münster liegt, münsterscher Tieflandbusen. Der Ausdruck Bucht, Busen ist ganz eigentlich zu verstehen, wenn auch das Meer jetzt fehlt. Daß es früher dort war, beweisen die vielen versteinerten Seebewohner, die man findet, sowie ans der Eiszeit die Lehm- und Sandlager mit Einschüssen von größeren und kleineren Kiesel und mit der Ablagerung von granitenen Find- lingssteinen, den erratischen Felsblöcken. Auch die Hügel sind nichts anderes als vom Meere aufgeworfene Dünen. Die ganze Ebene

9. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 14

1869 - Hildburghausen : Gadow
14 von 2252 Meilen Länge mit 4306 Lokomotiven und 83,417 Wägen), und den deutschen Zollverein geförderte, nicht unbedeutende Handel Deutschlands. Deutschland hat über 5000 Seehandelsschiffe, 80 Seedampfschiffe und 180 Flußdampfschiffe auf den größeren Flüssen. Der norddeut- sche Bund und Oesterreich halten jedes zum Schutz des Handels eine Kriegsflotte. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Leinwand, Wolle, Getreide, Holz, Veh, Obst, Salz^ Leder, Glas, Porzellan, Holzwaaren, Spielwaaren u. dergl. Eingeführt wird: Kaffee, Zucker, Gewürze, Modewaa- ren, Seide, Baumwolle, Tabak, Südfrüchte, fremde Weine, Leder, Pelze und dergl. Sehr wichtig ist auch der deutsche Buchhandel. Die wichtigsten Handelsstädte sind: am Meer oder in dessen Nähe: Hamburg, Bremen, Altona, Emden, Lübeck, Rostock, Stettin, Danzig, Königsberg und Triest; im Innern: Leipzig, Berlin, Braunschweig, Magdeburg, Frankfurt a. d. O., Breslau, Köln, Elberfeld, Frankfurt am Main, Nürnberg, Augsburg, Prag, Wien und Botzen. Deutschland in staatlicher Hinsicht. Von 1815 —1866 bildeten die einzelnen deutschen Staaten, zuletzt 33 an der Zahl, den „deutschen Bund" mit der Bundesstadt Frankfurt a. M. Den Vorsitz im Bundestage führte Oe- sterreich. Durch den, preußischer Seits durch glänzende Erfolge ausgezeichneten „deutschen Krieg des Jahres 1866" zwischen Preußen und einigen norddeutschen Contingenten einerseits und Oesterreich, Sachsen, Hannover und den süd- deutschen .Staaten andrerseits, wurde der deutsche Bund aufgelöst, Oesterreich mußte sich seiner bisher hervorragen- den Stellung in Deutschland begeben, ein engerer „nord- deutscher Bund" entstand unter der militärischen Füh- rung Preußens. Die Monarchen von Hannover, Kurhes- sen, Nassau verloren ihre Länder an Preußen, dem auch Schleswig-Holstein, die bisher freie Stadt Frankfurt a. M., Hessen-Homburg und einzelne Gebiete von Bayern und dem Großherzogthum Hessen zufielen. Deutschland besteht also aus dem norddeutschen Bunde mit 21 Staaten und der Provinz Oberhessen, den 4 süd- deutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hes- sen, dem seit 1867 neutralen Staate Luxemburg, den deut- schen Provinzen des Kaiserthums Oesterreich und dem klei-

10. Kleines Lehrbuch der Geographie - S. 277

1902 - Breslau : Hirt
Norddeutsche Kleinstaaten, 277 vollendet worden. Er ist fast 99 1cm lang, 9 m lief, an der Sohle 22. am Wasserspiegel 65 in breit und erspart Seglern auf dem Wege von Hnll nach Rügen 8 Tage, der deutschen Flotte aber vor allem den gefährlichen Weg um Jütland. c) Herzogtum Lauenburg, zwischen dem Lübecker Gebiet und der Elbe, mit dem Sachsenwalde. ^yehurg, reizend gelegen auf einer kleinen Infel im gleichn. ©ee^ Ein Teil der A Stadt gehört zu Mecktenbnrg-Strelitz, — Im „Sachsenwalde" Friedrichsruh. u Geschichtlich wichtige Punkte in den Herzogtümern: Bornhöved, bei Neu- münster (1227), Eckernförde (1849), Düppel und Alsen (1864). Der Provinz ist zugeteilt die 1899 dem Baterlaude wiedergewonnene Insel Helgoland, ein Dreieck von 0,.c>9 qkm mit 2300 E. Die Insel besieht aus dem steil bis zu 60 m aufragenden Buutsandstein-Felsen des Oberlandes und dem im S.o. vorgelagerten sandigen Unterlande. 2 km ö. eine schmale Düne, die als Badestrand benutzt wird. Große Bedeutung als Seezeichen, für den Lotsendienst und zum Schutze der heimischen Gewässer. Entfernung bis Cux- Häven 65 km. 16—26. Die kleineren Staaten in Norddeutschland. 16. Herzogtum Anhalts [2300 qkm, 315000 E., 'zu 96o/0 Evaug.^ Herzog Friedrich. Größtenteils im Tieflande der Elbe zwischen Fläming und Unterharz, auf diesem getrennt der waldreiche Bezirk Ballenstedt. Das Haupt- laud, gn beiden Seiten der Elbe, Mulde und Saale, ist ein Hauptsitz der Rübenzucker-Siederei. Sehr ertragreiches Steinsalzwerk zu Leopolds- hall, gegenüber Staßfurt. Dessau, nahe der Müuduug der Mulve (50), ö. davon der berühmte Park von Mörtitz. — Cötheu, in reichem Korn-, Rüben- und Obstgelände mit regem gewerblichen Lebeu, Wernburg, an der Saale (35), und Zerbst, r. der Elbe- alle drei ehemalige Fürstensitze. 17. Herzogtum Braunschweig2. [Mit 3700 qkm = 2/3 der Rheinpfalz, 465 000 E., zu 95% Evaugel,^ Regent: Prinz Albrecht von Preußen. Das wohlhabende Land besteht aus 5 getrennte!: Stücken, von denen die 3 n. in der norddeutschen Ebene liegen; von welchen preußischen Pro- vinzen umschlossen? Die 3 größeren sind! ^ 1. Das Hauptland. quer über Aller und Oker; 2. das Gebiet zwischen Weser und Harz; 3. der Harz-Auteil. — Im Hauptlande: Brannschweig (d. i. Bruuoswiek), als Stadt von Heinrich dem Löwen gegründet, voll alter Bandenk- mäler; jetzt rasch wachsende 125000 E. Wolfeubü'ttel, ebenfalls an der Oker, mit berühmter Bibliothek (Leffing 1770—81). ™ ! ®- H^tel, Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. 2. Aufl. Breslau, 1896. - E. Oehlmann, Landeskunde v. Braunschmeig n. Hannover. 2. Aufl. Breslau, 1899.
   bis 10 von 101 weiter»  »»
101 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 101 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 432
1 255
2 151
3 1514
4 1045
5 5083
6 1602
7 9775
8 559
9 732
10 2364
11 630
12 201
13 1725
14 849
15 660
16 1733
17 668
18 1346
19 1745
20 370
21 954
22 519
23 536
24 17116
25 128
26 217
27 182
28 840
29 1802
30 2263
31 193
32 472
33 577
34 364
35 101
36 1002
37 6781
38 4241
39 1378
40 335
41 2035
42 176
43 1896
44 608
45 2018
46 384
47 141
48 494
49 2910

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 74
1 443
2 7
3 684
4 532
5 740
6 138
7 550
8 1290
9 4627
10 358
11 239
12 74
13 124
14 4
15 940
16 2098
17 2026
18 509
19 462
20 756
21 92
22 2
23 786
24 14
25 100
26 8
27 133
28 101
29 3825
30 54
31 2
32 429
33 616
34 2593
35 87
36 546
37 496
38 1305
39 148
40 170
41 1177
42 102
43 298
44 7326
45 672
46 390
47 4
48 213
49 166
50 75
51 2434
52 127
53 76
54 54
55 10
56 250
57 318
58 80
59 438
60 5533
61 1042
62 106
63 116
64 120
65 69
66 319
67 561
68 451
69 153
70 520
71 314
72 540
73 1844
74 4842
75 48
76 289
77 353
78 361
79 116
80 836
81 34
82 87
83 83
84 22
85 725
86 488
87 50
88 6
89 48
90 49
91 30
92 2023
93 212
94 303
95 187
96 5169
97 88
98 1628
99 44

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 10
3 1
4 0
5 0
6 2
7 3
8 0
9 14
10 0
11 7
12 3
13 0
14 3
15 0
16 3
17 3
18 1
19 3
20 1
21 1
22 0
23 0
24 1
25 2
26 2
27 0
28 0
29 2
30 1
31 1
32 3
33 6
34 25
35 3
36 2
37 0
38 3
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 3
45 0
46 0
47 4
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 1
54 3
55 6
56 0
57 0
58 0
59 4
60 1
61 3
62 0
63 0
64 1
65 1
66 2
67 18
68 1
69 0
70 0
71 4
72 0
73 1
74 0
75 1
76 0
77 0
78 5
79 2
80 0
81 19
82 1
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 3
90 0
91 0
92 0
93 8
94 1
95 0
96 0
97 0
98 4
99 0
100 3
101 0
102 1
103 8
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 1
111 0
112 0
113 1
114 1
115 0
116 0
117 39
118 0
119 2
120 0
121 16
122 4
123 0
124 1
125 0
126 1
127 0
128 0
129 23
130 1
131 4
132 0
133 1
134 0
135 5
136 2
137 0
138 0
139 1
140 3
141 0
142 3
143 0
144 2
145 0
146 0
147 0
148 1
149 1
150 1
151 3
152 1
153 2
154 0
155 1
156 1
157 2
158 0
159 2
160 6
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 0
169 0
170 3
171 1
172 0
173 0
174 40
175 5
176 11
177 3
178 0
179 1
180 0
181 0
182 9
183 3
184 1
185 0
186 1
187 0
188 5
189 1
190 0
191 0
192 1
193 1
194 0
195 0
196 0
197 10
198 9
199 0