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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns München Frankreichs Englands Hollands Spanien Indien Englands Hollands Frankreich Frankreich Frankreich Reichsstädte_Ulm Memmingen
Wattignies, Fleurus. Batavische Republik 1794. 49
den Österreichern flüchten und ging nach England. In dieser Zeit, wo die französische Armee geschlagen und ohne Führer war, hätte Coburg, welchen Engländer und Holländer unter dem Herzog Jork verstärkten, rasch vorrücken und Paris überraschen können; aber man zauderte wieder und ließ den Franzosen Zeit, ihre rohen Massen zu sammeln und in den Waffen zu üben. Bald drangen die französischen Generale Honchard und Jonrdan mit ihren wilden Volkshausen vor; Houchard besiegte die Engländer bei Hondscoten (8. September), Jonrdan die Österreicher bei Wattignies (16. Oktober 1793) und am 26. Juni 1794 bei Fleurus, nachdem er die österreichische Stellung vermittelst eines Luftballons ausgespäht hatte. Die Österreicher wurden hierauf bis über den Rhein zurückgetrieben und von Jonrdan bis zum Main verfolgt. Eine Niederlage bei Höchst nötigte ihn, über den Rhein zurückzugehen.
Im Spätherbst 1794 drang der französische General Pichegru von Belgien aus in Holland ein, unterstützt von der antioranischen Partei, und eroberte, als im Dezember plötzlich alle Flüsse und Kanäle fest zufroren, über das Eis vorschreitend, das ganze Land. Der Statthalter, Wilhelm V. (von Oranien), flüchtete nach England, und die Franzofen verwandelten Holland nach französischem Muster in eine batavische Republik. Die Holländer wurden von den Franzosen gründlich ausgeplündert. Sie mußten 100 Millionen zahlen und wurden dennoch mit schweren Steuern gedrückt. Auch mußten sie viele kostbare Kunstwerke und ihre berühmte Naturaliensammlung sich fortführen lassen. Ein weiterer großer Verlust, welchen Holland durch den Anschluß an Frankreich erlitt, war der, daß die Engländer die holländische Flotte vernichteten und alle holländischen Kolonien wegnahmen, mit Ausnahme von Java.
Ant Mittel- und Oberrhein war unterdes von den Preußen und Österreichern mit wechselndem Glücke gefochten worden; im ganzen aber wurde nichts erreicht, da zwischen Preußen und Österreichern Mißtrauen und Zwiespalt herrschten und Preußen einen Teil seiner Truppen noch Polen ge-
Stoll, Erzählungen. V. 4
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Die Gewinnung Schleswig-Holsteins. Iv 3?43.
105
sich aneigne, mute aber dem preuischen Staatsmann zur Deckung dienen gegen die Londoner Konferenzmchte, die Dnemark schtzten.
Entgegen den Beschlssen des Bundestages wie des Abgeordneten-Hauses rckten 60 000 Preußen und sterreicher in Schleswig ein: das Her-zogtum sollte als Unterpfand dienen, bis die neue Verfassung (das Staats-grundgesetz") wieder aufgehoben sei. Nach einigen Gefechten rumten die Dnen die mit Umgehung bedrohte Schanzenkette des Dane werk es. Ihre neue Stellung, die Dppeler Schanzen, belagerten und er-strmten die Preußen unter des Knigs Neffen, dem Prinzen Friedrich Karl; der Pionier Klinke sprengte durch einen Pulversack, den er selbst anzndete, eine Pfahlwerkschanze und sich selber in die Luft. König Wil-Helm eilte ins Lager, den Dppelstrmern zu danken.
Auf ihren Inseln whnten sich die Dnen unangreifbar. Aber in stiller Nacht fuhren auf Hunderten von Khnen Brandenburger und West-fctlen nach Alsen und erstiegen mit Hurra die Schanzen an der Kste. Binnen vier Stunden war alles vorbei; nach zwei Tagen stand kein Dne mehr auf der Insel bis auf 2000 Gefangene, die nebst 100 Kanonen zurckgeblieben waren. Auf dem Skager Felsen ward angesichts eines dnischen Kriegsschiffes die preuische und die sterreichische Fahne auf-gepflanzt. So tief in den Norden waren deutsche Waffen noch nie gedrungen.
Dem einigen Deutschland fiel keine Gromacht in den aufgehobenen Arm. Dnemark erhielt auf seine Bitten den Frieden zu Wien. Schleswig-Holstein kam los von Dnemark". Von der Elbe bis zur Knigsau waltete wieder deutsche Sprache, deutsche Predigt, deutsche Schule. Ein alter Schimpf war getilgt vom deutschen Namen.
3. In den eroberten Elbherzogtmern, die an der uersten Grenze Deutschlands an zwei Meeren lagen, erblickte Bismarck einen knftigen Eckstein deutscher Seegeltung. Einen so wertvollen Besitz wollte er dem Bundestag so wenig anvertrauen wie den Dnen.
Dagegen untersttzte Osterreich den Herzog von Augustenburg, der auf die Herzogtmer Erbansprche geltend machte und in Kiel eine Hofhaltung und eine Art Regierung einrichtete. Auch das deutsche Volk erklrte sich in zahllosen Volksversammlungen fr Friedrich Viii. Bismarck war nicht abgeneigt, ihn als Herzog anzuerkennen, wenn er ein unauflsliches Schutz- und Trutzbndnis mit Preußen eingehe, das Post- und Telegraphenwesen beider Herzogtmer dem preuischen angliedere, die gesamte Wehrkraft zu Wasser und zu Lande Preußen unterstelle, einige Pltze zur Befestigung und das zur Erbauung des Nord-Ostseekanals ntige Gelnde abtrete; Rendsburg war zur Bundesfestung, Kiel zum Bundeskriegshafen bestimmt.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl; Friedrich Dnemark Bismarck Friedrich_Viii Friedrich Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holsteins Schleswig Deutschland Wien Schleswig-Holstein Deutschlands Kiel Rendsburg Kiel
Autor: Lambeck, Gustav, Strunk, Hermann, Wilmanns, Ernst, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
14 11. Besetzung Luxemburgs
Riesenarbeit zu leisten, wie solche in so wenigen Stunden bisher in der Weltgeschichte tatsächlich nicht vollbracht worden ist (5. 12 f.).
B. Aufmarsch.
I. Luxemburg.
U. Besetzung Luxemburgs. 2. fluguft.1
Ais die Bewohner der Stadt Luxemburg am Sonntagmorgen (2. fluguft) den ersten Blick zum Fenster hinauswarfen, gewahrten sie, wie preußische Soldaten in der felbgrauen Uniform mit aufgepflanztem Seitengewehr bte Straßen auf und ab schritten. Sie trauten ihren Rügen nicht. Die Preußen hatten ihre Stadt ja am 9. September 1867 enbgültig verlassen ... Doch die Wirklichkeit war zu hanbgreiflich. Schon am Samstag, dem 1. August, waren in Uflingen, der (Enbftation im Korben des Großherzogtums, von St. vith her, einige Kraftwagen erschienen, und die Insassen hatten sich an der Eisenbahn und am Telegraphen zu schaffen gemacht, waren aber zurückgefahren... 5riih brachte ein Eisenbahnzug 150 Ittann auf den Bahnhof, der, wie auch der Bahnkörper und die Brücken im weitesten Umkreise, ähnlich wie überall besetzt würde, fluch die Post würde besetzt. Allmählich brachten weitere Züge größere Truppenmassen in die Stadt. Gleich nach Ankunft der ersten Mannschaften auf dem Bahnhof hatte Staatsminister Tyschen sich an den deutschen Gcsanbten v. Buch gewanbt, der erklärte, er wisse nichts und könne sich die Sache nicht erklären. Der Minister sanbte den Oberleutnant Frank auf den Bahnhof zu dem befehlführenben preußischen Offizier mit einem Protest der Regierung gegen die Verletzung des Gebietes. Der Major bescheinigte den (Empfang des Protestes und erklärte, die Besetzung geschehe zur Sicherung der (Eisenbahnen gegen feinbliche Angriffe... Der Minister übergab dem deutschen Gesandten folgende (Einspruchsnote:
(Euer fjochwohlgeboren habe ich telephonisch von dem (Erscheinen deutscher Offiziere und Mannschaften auf großherzoglichem Gebiet in Kenntnis gesetzt. Ich erfahre, daß ein (Eisenbahnzug mit Besatzung nach Luxemburg unterwegs und eine große Anzahl von Automobilen via Ivasserbillig nach Luxemburg gefahren sei. Gegen diese flagrante Verletzung der Neutralität des Landes fegt die großherzogliche Regierung energisch Protest ein, sich alles weitere vorbehaltenb. Ich bitte Sie, sofort der Reichsregierung biefen Protest zu übermitteln.
Um 2 Uhr erhielt der Minister den Besuch des Gesanbten, der ihm fol= genbes, die Besetzung Luxemburgs durch preußische Truppen betreffenbes Telegramm des deutschen Reichskanzlers übermittelte:
Unsere militärischen Maßnahmen in Luxemburg bebeuten keine feinbliche Fjanblung gegen Luxemburg, sonbern lediglich Maßnahmen zur Sicherung der in unserm Betrieb befindlichen dortigen (Eisenbahnen gegen Überfall der Franzosen. Luxemburg erhält für eventuellen Schaden volle (Entschädigung. Bitte bortige Regierung benachrichtigen. Bethmann Fjollweg.
Ii. Belgien.
wie Lüttich fiel.
12. 3m fluto gegen Lüttich.
Aus dem Felbbrief eines 53ers.2 Hm 5. August früh verließen wir unser Strohlager . . . und marschierten los. Wir marschierten nach dem Oreiländereck bei
' Kölnische Zeitung 7.8.1914 (nach (E. Büchner, Kriegsbokumente I 163).
' Me Lüttich fiel. Schafffteins Grüne Bänbchen. Hr. 63. S. 11 ff.
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Extrahierte Personennamen: August Frank Bethmann_Fjollweg August Schafffteins_Grüne_Bänbchen
214
wollte der Kurfürst über den Brenner ziehen; da aber standen
die tapferen ihrem Kaiserhause stets getreuen Tiroler auf. Von
einem muthigen Amtmanne, Martin Sterzinger, ange-
führt, griffen die Tiroler Scharfschützen auf schroffen Höhen
und Ln Engpässen die heranziehenden Bayern an und schossen
eine große Menge nieder. Beinahe hatte auch der Kurfürst
hier sein Grab gefunden. Ein auf ihn lauernder Schütze er-
schoß an seiner Seite den Grafen Arlo, den er wegen seiner
reichen Kleidung für den Kurfürsten selbst hielt. Mit großem
Verluste floh der Kurfürst schleunigst in sein Land zurück und
vereinigte flch wieder mit Villars. Jetzt griffen beide das
österreichische Heer bei Höchstädt an und drängten es zurück,
1703. Kaum hatte Marlborough diese Nachricht erhalten, als
er sogleich aus den Niederlanden, wo er unterdessen eine Festung
nach der anderen erobert hatte, nach Süddeutschland aufbrach,
um den hartbedrängten Oesterreichern Hülfe zu leisten. Im
Juni 1704 vereinigte er flch bei Ulm mit dem Prinzen Lud-
wig von Baden und erstürmte die bayerisch-französischen Ver-
schanzungen auf dem Schellenberg bei Donauwörth, welche
den Uebergang über die Donau hindern sollten.
Schlacht bei Höchstädt (1704). — Der Kurfürst von Bay-
ern fand es jetzt für rathsam, sich in Friedensunterhandlungen
einzulassen. Schon war er im Begriff, auf sie cinzugehen,
als plötzlich die Nachricht einlief, der französische Marschall
Tallard sei mit einem Hülfsheere in vollem Anzuge. Die
Unterhandlungen wurden daher sogleich wieder abgebrochen.
Tallard kam wirklich, aber zugleich mit ihm ein sehr gefähr-
licher Feind, Prinz Eugen, um mit Marlborough sich zu ver-
einigen. Eine Hauptschlacht mußte jetzt entscheiden. Sie fiel
vor bei Höchstädt, oder Blen heim, einem benachbarten
Dorfe, am 13. August 1704. Marlborough warf sich an der
Spitze der Engländer und Hessen mit Ungestüm auf die Fran-
zosen, dmchbrach ihre Reihen und trieb sie in die Flucht. Einen
ungleich schwereren Stand hatte Eugen, der am linken Flügel
V
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Extrahierte Personennamen: Martin_Sterzinger Marlborough Schellenberg Marschall
Tallard Eugen Eugen Marlborough August Marlborough Eugen Eugen
— 444 —
lichen Reihen durchbrochen und in wilde Flucht auseinander getrieben. Erst auf der Halbinsel Kekeuis hielten sich die Flüchtlinge sicher. Als aber auch hier die Preußen sich zum Angriffe anschickten, da flüchtete der Feind eilig auf die Schiffe daselbst und suchte das Weite.
Das war der Alsen-Sieg, ein Sieg, der so rasch gewonnen wurde, wie einst der, welchen Julius Cäsar bei Zela über den König in Pontns, über Pharnaces, gewann, und hierüber nach Rom berichtete: „Ich kam, sah, siegte!" Die Namen Düppel und Alseu werden in den Jahrbüchern der preußischen Geschichte stets als ruhmreiche Namen glänzen.
Auch in Jütland hatten unterdeß die Oesterreicher und Preußen Sieg auf Sieg erfochten und den Feind bis über den Liimsiord zurückgedrängt. Selbst über diesen setzten sie, und ganz Jütland war nunmehr die Beute der Sieger.
Friede. — Jetzt endlich war der Uebermnth der Dänen gebrochen, und das Recht kam zur Geltung. Eiligst schickten sie Gesandte nach Wien, Gesandte nach Berlin und baten um Frieden. Der wurde ihnen dann auch bewilligt unter der Hauptbedingung, daß Schleswig-Holstein wie auch Lauenburg für immer Deutschland wiedergegeben werde. Die Dänen gingen hierauf ein, und der Friede kam am 30. Oktober zu Wien zum Abschluß. Lauenburg ging gegen eine an Oesterreich gezahlte Entschädigung von 2]/a Millionen Thaler in den alleinigen Besitz Preußens über. Die Regierung der beiden anderen Herzogthümer wurde durch den Vertrag zu Ga st ein einstweilen so geordnet, daß Preußen Schleswig, Oesterreich Holstein verwaltete.
106. Deutschland und die Auflösung seines Bundes; der deutsche Krieg 1866.
Schon vor dem dänischen Kriege, welchen wir eben erwähnt haben, war eine große Spannung eingetreten zwischen den beiden Großmächten Deutschlands, Oesterreich und Preußen.
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Extrahierte Personennamen: Julius_Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Pontns Rom Wien Berlin Schleswig-Holstein Lauenburg Deutschland Lauenburg Oesterreich Schleswig Oesterreich_Holstein Deutschland Deutschlands Oesterreich
Dänemark.
423
0 Overyssel. Festungen Awoll und Deventer an? —
g) Drenthe. Hauptort Assen. Starke Festung Koevor-
den kn Sümpfen. Mehrere Armencolonien: man giebt den Armen
ein Häuschen, ein Stück Feld und eine Kuh, damit sie sich selber
forthelfen können.
h) Grö ning en. Groningen, durch schiffbare Kanäle mit
dem Meere verbunden, ist eine bedeutende Handelsstadt von 31,000
E. Universität.
i) (West-) Friesland, mit der gutgebauten Handelsstadt
Leuwaarden, 21,000 E. Dokkum, Bonifacius f hier am 5.
Juni 755. Handelsstadt H arlin g en.
Zum Deutschen Bunde gehört k) die niederländisch geblie-
bene Hälfte vom Großherzogthum Luxemburg (deutsch: Lü-
tzelburg), 46 Hh M., 186,000 E. , auf den Ardennen, das eine
ganz gesonderte Verfassung hat. Darin die Bundesfestung Luxem-
burg. Die Besatzung besteht aus J/* Preußen (P. ernennt auch
den Gouverneur) und V* Niederländern. Die obere Stadt liegt
auf steilem Felsen, die untere im Thale: ringsherum einzelne
Castelle und Werke. Fast alle Werke sind in Felsen gehauen, und
der Feind kann nirgends nur einige Fuß tief graben, ohne auf Fel-
sen zu stoßen. 12,000 E.
Da das Gebiet des deutschen Bundes nicht geschmälert werden
darf, so mußte für das belgisch gewordene Luxemburg Ersatz gesucht
werden. Darum ward i) das holländisch gewordene Limburg
Bundesland, 40 (Um., 200,000 E. Die eigentliche Hauptstadt
und zugleich stärkste Festung an der ganzen Maaslinie gehört über-
dieß nicht zum Bunde. Dies ist Maastricht, 20,000 E., zu-
gleich eine lebhafte Fabrikstadt (Maastrichter Sohlenleder). Auf
dem Peters berge liegt die Citadelle: ein Steinbruch führt so
weit in das Innere dieses höhlenreichen und mit Versteinerungen
angefüllten Berges, daß man behauptet, an 20,000 Wege kreuzten
sich darin. Auch Venlo, eine Festung, gehört nicht zu Deutsch-
land. Der beste Ort im deutschen Limburg ist Roermonde.
Durch Eisenbahn sind Amsterdam, Haarlem, Leyden,
Haag, Rotterdam, Utrecht und Arnheim verbunden. Aber
diese Provinzen sind mehr das Land der Kanäle, die man hier in
großer Anzahl vorsindet. An der einen Seite lausen meist gepfla-
sterte Treppelwege oder Leinpfade, für die Menschen und Pferde,
welche an Seilen, die Schiffe oder Trekschuyten ziehen. (Die zahl-
reichen und langen holländischen Kanäle sind zugleich das Paradies
der Schlittschuhläufer).
Iv. Der Dänische Staat, §. 93. 3. Die Be-
wohner der dänischen Halbinsel und der Inseln umher waren
wie die Normänn er (S. 286.) ihren südlichen europäischen
Nachbarn durch Raubzüge und Seeräuberei äußerst lästig.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 8 —
zu unsrer Linken immer mehr nordwestlich, tritt in den gewerb-
reichsten Teil von Westfalen ein und mündet endlich in jener Rich-
tnng bei Ruhrort in den Rhein.
4. Die erdkundliche Übersicht über die Provinz Westfalen.
Die preußische Provinz Westfalen liegt auf der Karte etwa
in Gestalt eines Herzens, in nördlicher Breite von 502/3 bis
521/2 Grad, in östlicher Länge von 6i/g bis 91/2 Greenwich mit
einem Flächeninhalt von 20 200 qkm vor uns. Sie ist größer
als Schleswig-Holstein, 18 300 qkm, und Hessen-Nassau, 15 700
qkm, aber kleiuer als jede der andern 9 Provinzen. Die größte
Ausdehnung von Norden nach Süden, von Schlüsselburg im Kreise
Minden bis Burbach im Kreise Siegen beträgt etwa 220 km,
die von Westen nach Osten, von Anholt im Kreise Borken bis
Corvey im Kreise Höxter 210 km, Die Grenze läuft im Norden
an der Provinz Hannover und den: Königreiche der Niederlande,
im Westen an demselben und der Rheinprovinz, im Osten an der
Provinz Hessen-Nassan, Fürstentum Waldeck, Herzogtum Braun-
schweig, Provinz Hannover und Fürstentum Schaumburg-Lippe vor-
bei. Wer auf der Grenzlinie um die Provinz gehen und alle
Aus- und Einbiegungen beachten wollte, der müßte wohl 25 Tage
unterwegs bleiben, wenn er auch täglich einen Marsch von sechs
Meilen machen wollte; denn der Umfang beträgt etwa 150 Meilen.
Von der Vogelschau aus erscheint die Provinz nach ihrer
Bodenbeschaffenheit als eine große Ebene, die mit Unterbrechung
durch unbedeutende Hügel sich vom Rheine nach der Weser er-
streckt und hufeisenförmig von Bergen umschlossen wird. Diese
Fläche trägt den Namen westfälische Bucht, oder weil sie fast ganz
im Regierungsbezirke Münster liegt, münsterscher Tieflandbusen.
Der Ausdruck Bucht, Busen ist ganz eigentlich zu verstehen, wenn
auch das Meer jetzt fehlt. Daß es früher dort war, beweisen die
vielen versteinerten Seebewohner, die man findet, sowie ans der
Eiszeit die Lehm- und Sandlager mit Einschüssen von größeren
und kleineren Kiesel und mit der Ablagerung von granitenen Find-
lingssteinen, den erratischen Felsblöcken. Auch die Hügel sind nichts
anderes als vom Meere aufgeworfene Dünen. Die ganze Ebene
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Schlüsselburg
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Ruhrort Rhein Westfalen Schleswig-Holstein Hessen-Nassau Minden Burbach Siegen Anholt Borken Corvey Niederlande Rheinprovinz Provinz_Hessen-Nassan Rheine
14
von 2252 Meilen Länge mit 4306 Lokomotiven und
83,417 Wägen), und den deutschen Zollverein geförderte,
nicht unbedeutende Handel Deutschlands. Deutschland hat
über 5000 Seehandelsschiffe, 80 Seedampfschiffe und 180
Flußdampfschiffe auf den größeren Flüssen. Der norddeut-
sche Bund und Oesterreich halten jedes zum Schutz des
Handels eine Kriegsflotte. Die wichtigsten Ausfuhrartikel
sind: Leinwand, Wolle, Getreide, Holz, Veh, Obst, Salz^
Leder, Glas, Porzellan, Holzwaaren, Spielwaaren u. dergl.
Eingeführt wird: Kaffee, Zucker, Gewürze, Modewaa-
ren, Seide, Baumwolle, Tabak, Südfrüchte, fremde Weine,
Leder, Pelze und dergl.
Sehr wichtig ist auch der deutsche Buchhandel.
Die wichtigsten Handelsstädte sind: am Meer oder in
dessen Nähe: Hamburg, Bremen, Altona, Emden, Lübeck,
Rostock, Stettin, Danzig, Königsberg und Triest; im
Innern: Leipzig, Berlin, Braunschweig, Magdeburg,
Frankfurt a. d. O., Breslau, Köln, Elberfeld, Frankfurt
am Main, Nürnberg, Augsburg, Prag, Wien und Botzen.
Deutschland in staatlicher Hinsicht. Von 1815
—1866 bildeten die einzelnen deutschen Staaten, zuletzt 33
an der Zahl, den „deutschen Bund" mit der Bundesstadt
Frankfurt a. M. Den Vorsitz im Bundestage führte Oe-
sterreich. Durch den, preußischer Seits durch glänzende
Erfolge ausgezeichneten „deutschen Krieg des Jahres 1866"
zwischen Preußen und einigen norddeutschen Contingenten
einerseits und Oesterreich, Sachsen, Hannover und den süd-
deutschen .Staaten andrerseits, wurde der deutsche Bund
aufgelöst, Oesterreich mußte sich seiner bisher hervorragen-
den Stellung in Deutschland begeben, ein engerer „nord-
deutscher Bund" entstand unter der militärischen Füh-
rung Preußens. Die Monarchen von Hannover, Kurhes-
sen, Nassau verloren ihre Länder an Preußen, dem auch
Schleswig-Holstein, die bisher freie Stadt Frankfurt a. M.,
Hessen-Homburg und einzelne Gebiete von Bayern und dem
Großherzogthum Hessen zufielen.
Deutschland besteht also aus dem norddeutschen Bunde
mit 21 Staaten und der Provinz Oberhessen, den 4 süd-
deutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hes-
sen, dem seit 1867 neutralen Staate Luxemburg, den deut-
schen Provinzen des Kaiserthums Oesterreich und dem klei-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Oesterreich Hamburg Bremen Altona Emden Rostock Stettin Danzig Königsberg Triest Leipzig Berlin Braunschweig Magdeburg Frankfurt Breslau Elberfeld Frankfurt
am_Main Nürnberg Augsburg Prag Wien Deutschland Oesterreich Sachsen Hannover Oesterreich Deutschland Hannover Nassau Schleswig-Holstein Frankfurt_a._M. Hessen-Homburg Bayern Großherzogthum_Hessen Deutschland Württemberg Baden Hes- Luxemburg Kaiserthums_Oesterreich
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Albrecht_von_Preußen Albrecht Heinrich Heinrich